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Buchtipp TransNamib

Teil 2

In Swakopmund erhält der Landy neue Reifen und wir setzen unsere Reise weiter gen Norden fort.


Weitere Orte in dieser Folge: Swakopmund, Dorob National Park, Messum Krater, Damaraland, Brandberg, Ugab, Guantagab, Verbrannter Berg, Twyfelfontein, Aba Huab, Huab, Slangpos, Desolation Valley,  Palmwag Concession, Grootberg, Kamanjab, Anderson Gate Etosha Nationalpark



Fortsetzung unserer Reisestory:

Am nächsten Tag bekommen wir zu unserer Freude die richtigen Reifen für den Landy, es rollt sich gut mit ihnen über glatten Asphalt Richtung Norden. Endlich erreichen wir Cape Cross, nehmen vorerst Abschied vom Meer und freuen uns schon jetzt auf die immer wieder reizvolle Region im und um den Messum-Crater. Links und rechts begleiten uns noch die hochsensiblen Flechtenteppiche, die in allen erdenklichen Rot- und Brauntönen erstrahlen. Schon vor längerer Zeit hat man ihre Bedeutung für das Ökosystem der Namib-Wüste erkannt und verweist darauf, diese Bereiche nicht mehr zu befahren. Noch kommen wir zügig voran, doch dann erreichen wir die ersten Welwitschias, diese unzeitlichen Pflanzen, die bereits vor mehr als 100 Millionen Jahren auf der Erde wuchsen. Weit verstreut wachsen sie hier in dieser unwirtlich scheinenden Gegend. Neben kleinen sind natürlich auch riesige Exemplare zu finden, hinter denen man sich fast verstecken kann. Doch wir wollen uns nicht verstecken, suchen eher einen Platz für die Nacht und finden ihn unweit des Kraterrandes. Schon schiebt sich eine dunkle Wetterfront in unsere Richtung, erste Regentropfen fallen, ein schwarzer Skorpion beeilt sich, um einen guten Unterschlupf zu finden. Und wir sind hundemüde.

Das große Unwetter bleibt aus, der Morgen empfängt uns mit Windstille und aufziehendem Seenebel. Ab und an piepst ein Vogel, sonst bleibt es still um uns herum. Wir zuckeln durch den Messum-Crater, fühlen uns, wie so oft hier, allein auf diesem Planeten. Auch hier, in dieser eigentlichen Ödnis hat der Regen einen Hauch von Grün gezaubert. Kleine, zarte Spitzen sprießen empor. Werden sie der Hitze, dem Wind standhalten und weiterwachsen? Oder vertrocknen sie bereits, bevor sie zu einem richtigen Grashalm mit Ähren herangewachsen sind? Wir erreichen den Messum-Fluss, der scheinbar Wasser geführt hat und nun zusehends austrocknet. Überall, wo es noch feucht ist, sausen Libellen umher, Schmetterlinge tun es ihnen gleich. Flughühner fliegen knapp vor unserem Auto auf… puuuh, Glück gehabt. Sie sind aber auch wirklich gut getarnt und dazu nicht wirklich scheu. Sonst bleibt es tierisch still um uns herum. Aber vielleicht bekommen wir ja rund um den Brandberg oder im Ugab mehr zu sehen? Uwe will zuerst den Ugab ansteuern. Insgeheim hofft er darauf, dass trotz der vielen Regenfälle das Flussbett zu befahren oder zumindest zu queren ist. Na, da sind wir mal gespannt. Und so geht es nun über schlechte, teils ausgewaschene Piste westlich des Brandberges gen Norden. Überall sieht man Spuren, wo Wasser geflossen ist. Auf den ebenen Flächen grünt es, zwischen Geröll leuchten gelbe Blumen. Verrückt. Und es wird immer grüner. Diese Region ist nicht wiederzuerkennen. Wir freuen uns wie kleine Kinder, steigen aus, machen Fotos von Blumen und Gräsern. Um uns herum brummen und summen die Insekten, Lerchen lärmen, Namaflughühner rennen vor uns weg und bleiben dann wieder in gebührendem Abstand stehen. Wow, ist das schön hier. Wir können uns nicht sattsehen, genießen nebenbei noch den Anblick zweier Steinböckchen; sehen Milane, Rostrennvögel und Grautokos. Und immer wieder dieses Grün, das in rasantem Tempo wächst und bereits erste Ähren bildet.

Und dann die Zufahrt zum Ugab. Wir sehen frische Fahrzeugspuren. Hui, sollte es möglich sein, ins Flussbett hineinzufahren? Schon kommen erste feuchte Stellen, die noch galant zu umfahren sind. Dann erste Tamarisken, wir bleiben in der Fahrspur des sonst so tiefsandigen Areals. Und dann ein Schlammloch. Das andere Fahrzeug muss sich hier schon mit Schwung durchgearbeitet haben. Schon bezweifle ich, dass es klappt. Uwe will es trotzdem probieren… und zack… schon stecken wir in der lehmigen Pampe fest. Nun will Uwe erstmal schauen, wie der weitere Weg zum Ugab aussieht. Über waberigen Boden stapft er Richtung Fluss, aber er kommt nicht weit. Der Boden scheint wässrig und weich, hier ist kein Durchkommen möglich. Noch guten Mutes probiert Uwe, den Landy mit Schwung aus der Pampe zu fahren, doch er gräbt den Wagen nur noch tiefer ein. Na toll. Und nun? Die Sonne brennt, der lehmige Matsch saugt sich an die Reifen und härtet zudem zusehends aus. Da bleibt nur schaufeln, Lehm wegkratzen, wo immer es geht. Uwe probiert es wieder, es klappt nicht, schon hängt auch das hintere Differential fest. So langsam wir uns nicht nur von der Sonne heiß. Der Schweiß läuft, wir lassen Luft aus den Reifen. Die Tamarisken drum herum sind abgestorben und können uns nicht zum Herauswinden dienlich sein. Es bleibt nur elendiges Buddeln, alte Tamariskenreste vor und hinter die Reifen packen und probieren, den Karren aus dem Dreck zu bekommen. Doch nix passiert. Jetzt bleiben nur noch die Sandbleche als zusätzliche Unterstützung. Und endlich klappt es, die Hinterräder kommen frei und dann steht endlich das gesamte Fahrzeug wieder außerhalb des Schlammloches. Und wir? Wir sehen aus wie die Schweine, brauchen dringend eine Dusche und vor allem Sonnenschutz, denn es ist fast unerträglich heiß hier.

Und wie nun weiter? Es bleibt nur die Umrundung des Brandbergs als Möglichkeit. Und so zuckeln wir über ausgewaschene Wege südlich des Berges entlang, sind auch hier ganz allein, durchfahren kleine Flussbetten und staunen immer wieder über das viele Grün und die vielen Blumen. Hinter einem kleinen Felsen bleiben wir dann einfach stehen. Mit der untergehenden Sonne beginnt ein zauberhaftes Farbenspiel am Brandberg, dazu die vielen Vogelstimmen und Geckos um uns herum… dazu ein kühles Bier… mehr brauchen wir jetzt nicht.

Wie der Abend, so der Morgen… zauberhaftes Licht, denn der Seenebel ist vom Meer bis hierher gezogen. Nur langsam lichtet sich die graue Wand, der Brandberg ist wieder zu sehen. Was wird der neue Tag bringen? Ein Highlight erster Güte! Kaum sind wir on the road und ich glaube erst, dass da ein kleiner Vogel aus einem Erdloch hüpft… nein, es ist eine Agame. Für ein Foto gut genug, so denke ich noch. Doch vorerst nur in erdfarbenen Tönen, wird sich diese Erdagame in den nächsten Minuten in ein buntes Etwas verwandeln und uns eine Show vom Feinsten bieten. Schon erste Aufnahmen mit der Kamera gelingen. Das Tier wirkt überhaupt nicht scheu. Also schnell mal die GoPro aufgestellt und sehen was passiert. Und es wird verrückt. Die GoPro steht nun ganz nahe am Loch. Die Agame, jetzt in ihrem gelb-blauen Prachtkleid gräbt und buddelt, beäugt die Umgebung, buddelt emsig weiter. Erst jetzt verstehen wir so richtig, was da vor sich geht. Das gibt es ja gar nicht, das Tier hat Eier gelegt. Alles geht schnell… im Agamen-Tempo. Wir schauen nur, staunen, lachen, sind gleichzeitig fasziniert. Die Kameras laufen, die Kameras klicken. Und die Agame arbeitet, buddelt das Loch wieder zu und versucht, die Stelle unscheinbar zu gestalten. Immer wieder klopft sie mit der Unterseite des Kopfes die Erde fest, verteilt neue Erde drum herum, klopft wieder fest. Dann kurze Pause, das Arbeitswerk betrachten. Ein kurzer Blick zum Himmel, ist auch kein (Vogel)feind in der Nähe? Das kleine Tier rackert und rackert, reißt das Maul auf, es ist heiß. Auch der Boden erwärmt sich zusehends. Sie läuft zur GoPro, stützt sich darauf ab… wir können uns kaum halten vor Lachen, es ist einfach nur eine perfekte Show für uns. Gut zwanzig Minuten sehen wir diesem Schauspiel zu, bis sich die Agame nach nochmaligem Begutachten ihres „Werkes“ unter den nächsten Busch in den Schatten verzieht. Vom Nest sieht man nun nichts mehr. Aber wir waren zur rechten Zeit am richtigen Ort.

Und schon wartet das nächste Highlight auf uns. Wir haben die Ostseite des Brandbergs erreicht und uns empfängt eine wahre Zauberwelt aus Grün und bunten Blumen. So haben wir dieses Gebiet noch nie erlebt. Der Wind streicht über das dichte Federgras, Flughühner fliegen kurz vor dem Auto auf, überall trällern Lerchen. Es ist der Wahnsinn. Gelbe Blumenteppiche wechseln sich mit immer höherem Gras ab… was für ein Paradies. Wir können kaum glauben, dass diese sonst so triste, karge Region solch’ einen Wandel vollziehen kann. Ständig halten wir an, fotografieren, fotografieren, lauschen den Lerchen und den unzähligen Insekten, die sich im Blütenmeer vergnügen. Und wie sieht es am Ugab aus? Auch das können wir kaum glauben. Durch die vielen Niederschläge ist der Fluss natürlich abgegangen… und das Wasser hat reichlich Zerstörung und Schäden im Camp hinterlassen. Das Wasser muss mit einer Urkraft durch das Flussbett gejagt sein. Später, auf unserer Rücktour, werden wir, weiter flussabwärts, noch mehr von dieser Naturgewalt zu sehen bekommen. Wir entscheiden uns, schon hier durch das, momentan fast trockene Flussbett zu fahren. An den Rändern sind noch schlammige Areale zu sehen. Die sollte man tunlichst meiden. Aber wir sehen bereits eine Fahrspur, die werden auch wir nutzen. Denn wer weiß, wie die Wetterlage morgen ist. Schon stehen wieder dicke Regenwolken am Horizont, für die Nacht suchen wir uns besser ein Plätzchen abseits des Flussufers.

Brandberg ade. Nach stiller Nacht zwischen Granitblöcken und nochmals kurzer Stippvisite zum Ugab und der „de Rust“-Farm, geht es für uns weiter gen Norden. Die weiten Hochebenen sind wunderbar grün, dazu der Kontrast des roten Sandes. Wir sehen in der Ferne Springböcke, die Tiere sind augenscheinlich aus dem Flussbett des Ugab auf die Plateaus gezogen. Die großen Tierspuren auf den sandigen Wegen entpuppen sich als Giraffenspuren, von den Tieren sehen wir aber nichts. Wir erreichen den Guantagab, auch hier ist das Wasser durchgeschossen, das Flussbett erscheint nun unheimlich breit. Sonst Trockenflussbetten und genial zu befahren, ist es nun besser, sie nur an trockenen Stellen zu queren oder doch einen Umweg zu nehmen. Nicht auszumalen, irgendwo im weichen (oft unsichtbaren) Matsch steckenzubleiben und mit der nächsten Flut weggeschwemmt zu werden. Nachrichten und Bilder der letzten Tage zeigen, wie schnell man zum Notfall werden kann. Wir belassen es beim Schauen und umfahren vorerst dieses Gebiet. Die Piste führt durch bergige Landschaft, überall sind Minenaktivitäten sichtbar und Areale abgesteckt. Dazwischen eine Station vom Rhino Trust. Hier? Sollten wir ab jetzt ein bisschen wachsamer sein und nach Nashörnern Ausschau halten? Gute Idee, schon sehen wir links und rechts der Piste Markierungsplätze, leider nur mit alter Losung. Aber wer weiß, vielleicht läuft uns doch ein Tier über den Weg.

Kurz vor dem „Verbrannten Berg“ (einem Touristenmagnet in der Nähe von Twyfelfontain) treffen wir sogar auf ein Camp von Rhino-Rangern, die sich in diesem Gebiet mit Buschmännern auf die Nashornsuche machen. Wir suchen ein windstilles Plätzchen, kommen zum Aba Huab, an dessen Ufer sich gewöhnlich ein Camp befindet. Viel ist nicht mehr zu sehen, auch hier hat das Wasser gewütet und vieles zerstört. Selbst Frischwasser können wir nicht bekommen. Am Himmel lauern schwarze Wolken, vereinzelt zucken Blitze, der Regen wird nicht lange auf sich warten lassen. Der Wind wirbelt bereits wieder den Staub der Sandpiste auf. Wir entscheiden uns, das Flussbett zu queren, denn wer weiß, ob nicht morgen schon wieder Wasser fließt und eine Durchfahrt für die nächsten Tage unmöglich wird.

Immer mal was Neues. Unser Platz für die Nacht: das traumhafte Mowani-Camp, zwischen riesigen Granitfelsen, mit viel Grün, Blumen, Vogelgezwitscher und grandioser Wetterstimmung. Doch nur für eine Nacht. Schon sind wir wieder unterwegs, schauen noch einmal am Aba Huab vorbei, der tatsächlich wieder fließt. Glück gehabt. Und weiter geht’s. Die Pisten Richtung Palmwag sind jetzt zwar trocken, scheinen aber noch vor kurzem „Flüsse“ gewesen zu sein. Überall sieht man Ausspülungen, teils ist die Straße extrem ramponiert. Ganz spontan entscheiden wir uns, Richtung Slangpos Fontain und somit ganz nah an den Huab zu fahren. Dieser Weg ist zwar ziemlich ruppig, aber er begeistert uns immer wieder. Slangpos Fontain ist wie ein kleines grünes Idyll in trister, steiniger Landschaft. Die natürliche Quelle füllt beständig ein großes Betonbecken und dient den Ziegen, aber auch Wildtieren in trockenen Zeiten als Wasserstelle. Noch kann man viele alte Elefantenbollen sehen, aber Hinweise auf Tiere gibt es nicht. Auch auf dem Weg zum Huab sehen wir keinerlei Tiere. Wir versuchen, näher an das Flussbett zu kommen, folgen frischen Reifenspuren, doch keine führen ins Flussbett. Wir werden es morgen noch einmal an anderer Stelle versuchen. Jetzt erstmal einen möglichst windgeschützten Platz im Desolation Valley mit seinen zauberhaften Felsformationen suchen. Gar nicht so einfach, überall fegt der Wind um die Ecken, im Osten stehen schon wieder dicke, schwarze Regenwolken und es donnert bereits. Hinter einem echten Elefantenfelsen (groß und mit der perfekten Form eines Elefanten) finden wir ein verstecktes Plätzchen. Schwalben und Mauersegler sausen über unseren Köpfen und zeigen sich unbeeindruckt von Wind und Wetter. Wir dagegen hadern ein wenig mit dem fliegenden Sand, der sich mit jeder Windböe auf unserem Abendessen niederlässt. Zum Glück erheitern uns nebenbei die Nebeltrinker-Käfer (Familie der Schwarzkäfer), auch Tok-Tokkies genannt. Im wahren Liebesrausch rennen die Männchen den Weibchen hinterher. Kaum hat sich ein „Paar“ getrennt, tauchen andere Käfer auf, rennen über den Sand, laufen die Felswände hinauf, nur mit dem einzigen Ziel, sich zu paaren.

Noch einmal versuchen wir am nächsten Morgen einen Weg direkt in den Huab zu finden. Graue Wolken hängen weiterhin über der Landschaft, jetzt sehen wir sogar gen Westen Regen und Gewitter. Und dieses Mal sind wir erfolgreicher. Wir fahren zwischen hohen Dünen hindurch und stehen jetzt direkt am Rande des gewaltigen Flussbettes. Kleine Dünen mit Bewuchs säumen diesen Bereich. Mitten im Flussbett, durch das wir schon so oft gefahren sind, ragen die riesigen, ausladenden Bäume in die Höhe. Wie immer wirkt diese Landschaft wild und urig. Wieder stellt sich die alte Begeisterung ein, wir lauschen, hoffen auf Löwengebrüll oder das Trompeten von Elefanten. Nichts dergleichen. Nur ein paar Perlhühner kreischen in der Ferne. Uwe will sich ein Bild vom Fluss machen und wandert los. Fließt vielleicht noch oder schon wieder Wasser, oder ist das breite Flussbett bereits am Abtrocknen? Überall sieht man noch feuchte Areale, eine Fahrt wäre hier ziemlich riskant. Irgendjemand vor uns hat bereits einen Versuch gestartet, und war wohl sichtlich froh, wieder heil aus dem Matsch gekommen zu sein. Tiefe Fahrspuren zeugen noch von seinem waghalsigen Exkurs. Wir wagen es erst gar nicht weiter, ins Flussbett hineinzufahren, begnügen uns mit dem Anblick und der Einsamkeit in dieser traumhaften, wilden Landschaft. Weiter Richtung Palmwag. So langsam bessert sich das Wetter, die Sonne kommt durch und es wird warm. Schon im Voraus haben wir Meldungen vom Springbok-River gelesen, der Fluss soll heftig abgegangen sein und Schäden hinterlassen haben. Wir machen uns selbst ein Bild davon. Das einstige Flussbett ist kaum auszumachen, überall Geröll, große Steine, die querende Piste Richtung Torra Bay ist weggeschwemmt. Eine Fahrt durchs Flussbett starten wir wetterbedingt nicht, obwohl wir dort in der Vergangenheit schon Nashörner angetroffen haben. Einige Wochen später lesen wir, dass wohl Richtung Flussmündung Löwen gesichtet wurden. Nun ja, man kann nicht alles haben. Vorerst begnügen wir uns mit dem vielen Grün und den Blumen… und einer Erdagame, die zahlreiche Eier in ihrem Körper trägt. Deutlich kann man die Ausbeulungen an ihrem Körper ausmachen. Aber warum wir wohl aussteigen und Fotos von ihr machen wollen? Nun, es sieht so witzig aus, wie sie sich an einen trockenen, dornigen Halm klammert. Mit den Hinterbeinen auf dicken Dornen abgestützt, mit den Vorderbeinen an dicken Dornen festhaltend, harrt sie regungslos in der prallen Sonne aus. Selbst als wir nahe an sie herantreten, zeigt sie keine Regung. Ist das verrückt.

Das Palmwag Konzession Area präsentiert sich in gewohnter Weise, nur dass sich dieses Jahr die wenigen Tiere über erstes Grün und bunte Blumen freuen können. Neben Springböcken mit ihren Jungen, einer Oryxantilope, einer Giraffe und ein paar Raubtierspuren (Leopard?) sehen wir nur noch ein paar Vögel, darunter einen Hammerkopf und sogar einen Nektarvogel. Ansonsten bleibt es dürftig, von Elefanten und Nashörnern ganz zu schweigen. Wir zuckeln einsam durch das ruppige Gelände, sehen in den kleinen Flussbetten noch Wasser und matschige Areale. Auch hier müssen wir achtgeben, um nicht zu stecken zu bleiben. Unser Weg führt uns weiter Richtung Kamanjab. Kaum sind wir aus dem Palmwag Konzession Area raus (mit akribischer Fleischkontrolle), schon sehen wir auf einen Schlag zehn Giraffen im grünen Umland stehen. Wieder staunen wir, noch keine zehn Kilometer gefahren und die Landschaft erstrahlt in sattem Grün und ist mit Blumen übersät. Es ist schon verrückt zu sehen, wie lokal der Regen niedergegangen ist. Der Wechsel, von allbekannter Trockenheit zu plötzlich überbordender Natur, er ist schon krass. Über den Grootberg Pass geht es weiter gen Osten. Die Piste ist stark ausgespült, teilweise sogar zerstört, das Wasser hat ordentlich gewütet. Nach langweiliger Fahrt erreichen wir endlich Kamanjab. Jetzt noch tanken und ein paar Vorräte einkaufen, dann geht es auf das Oppikoppi-Camp, auf dem wir schon so manche Nacht verbracht haben. Der nächste Morgen steht ganz im Zeichen „Wäschewaschen“ und natürlich Trocknen. Letzteres erledigt sich bei praller Sonne ziemlich schnell. In der Zwischenzeit unterhalten uns die Namibischen Felsenagamen mit ihrem Liebesspiel. Die Kameras klicken unentwegt. Ein bisschen zu kurz kommen dabei Namib Taggeckos, Tokkos, Perlhühner und das „tanzende“ Straußenmännchen, das sich unentwegt im Balztanz befindet.

Endlich los - endlich Richtung Etosha. Es rollt vorerst gut auf dem Asphalt, bis wir wieder eine sandige, vom Wasser zerstörte Piste nehmen. 


Bildgalerie zum Movie Teil 2

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